Theatermärchen für Jung und Alt: "Momo" in der Refo

Neues Stück des Spielkreis Theater im Oktober / November

Am Vorabend des Reformationstages ist es soweit: Mit "Momo" feiert der Spielkreis Theater nach einer knapp zweijährigen Schaffenspause am 30. Oktober seine aktuelle Premiere.

"Momo", frei nach Michael Ende, ist das fünfzehnte abendfüllende Theaterstück des Spielkreis Theater. Die ungewöhnliche, ohnehin Amphitheater-artige Kulisse der Reformierten Kirche bietet grade diesem Stück eine einzigartige, passende Bühne!
Jeder kennt die wunderbare Geschichte aus Michael Endes Jugendroman, bei dem das Mädchen Momo, das in der Ruine eines alten Amphitheaters lebt, zusammen mit der Schildkröte Kassiopeia seine Freunde rettet. Diese sind Opfer der "Grauen Herren" geworden, einer bald weltumspannenden Organisation von unheimlichen Zeitdieben, die den Menschen jegliche Zeit und Lebensfreude rauben.
Der Stoff ist so aktuell wie eh und je. In Zeiten, wo wir alle dem vermeintlichen Glück immer hektischer hinterher hetzen, wo wir glauben, dass nur wer einen Arbeitsplatz hat auch verdient, ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft zu sein, wo die Flucht in immer gleicher werdende Markenartikel Lebensinhalt vermitteln soll, wo Menschen, die aufgrund ihres wie auch immer gearteten Anders-Seins aus der Norm fallen, diskriminiert werden, hätten wir alle eine Momo nötig.
Die Momo in der Inszenierung der Refo-Theatergruppe ist kein kleines Mädchen. Sie ist vielmehr eine erwachsene Frau, deren Erscheinung jedoch erahnen lässt, dass sie eine Geschichte mitbringt, die auch sie aus der gesellschaftlichen Norm hat fallen lassen. Vielleicht hat sie eine seelische Behinderung, vielleicht bringt sie eine Verletzung aus ihrer Vergangenheit mit. Aussage der Inszenierung will sein, dass Menschen mit wie auch immer gerichteter Andersartigkeit, sei das ein körperliches oder seelisches Handicap, eine vom konsumorientierten Mainstream geächtete soziale Einstellung oder eine abweichende sexuelle Orientierung genauso wertvoll sind für die vermeintliche Norm, ja dass unsere Diversität uns erst zu einer wertvollen Gesellschaft macht.

Die Inszenierung des Spielkreis Theater richtet sich sowohl an Kinder , die"ihre" geliebte Geschichte wiedererkennen werden, als auch an Erwachsene, für die noch eine Dimension mehr erkennbar werden mag.

Erstmals ist das Ensemble in einem Stück des Spielkreis Theaters ein deutlich inklusives, das heisst: Menschen mit und ohne Behinderungen und aus den verschiedensten Backgrounds und Altersstufen spielen miteinander Theater. Geleitet wird die Produktion von Tobias Wojcik, selbst Rollstuhlfahrer, Dipl.-Psychologe und freier Theaterpädagoge, der in der Ev.-Ref. Gemeinde in den letzten Jahren bereits fünf inklusive Theaterfestivals mit selbsterdachten Kurz-Stücken initiiert hat.

Seien Sie herzlich eingeladen zu einem märchenhaften, aber auch nachdenklichen Theatererlebnis für Jung und Alt über Freundschaft, Zeit und die wahren Werte im Leben, für große Kinder und solche, die es geblieben sind! Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Aufführungstermine:
Fr, 30. Oktober 18Uhr (Premiere)
So, 1. November 15 Uhr
So, 1. November 18.30 Uhr
Fr, 6. November 18 Uhr
So, 8. November 15 Uhr
So, 8. November 18.30 Uhr
Mi, 11. November 20 Uhr
Fr, 13. November 18 Uhr
Sa, 14. November 16 Uhr

Zurück